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Superhelden im SportBunt-Sommercamp

Vom 19.-23. Juni fand im Hangar 1 am Tempelhofer Feld die Sommercamp-Sportwoche statt. Rund einhundert Jugendliche, die als unbegleitete minderjährige Geflüchtete nach Berlin gekommen sind, probierten sich dort aus bei Spielen, Kochen, etwas Singen und natürlich ganz vielen Sportmöglichkeiten. Das Berliner Forum der Religion hostete ein Quiz über Berlin, Sport und Religion – und etwas Yoga war auch dabei.

Das Quiz gab es auf Deutsch übersetzt in sechs weiteren Sprachen (Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch, Farsi/ Persisch und Ukrainisch). Aufgrund des ungeklärten Aufenthaltstatus dürfen die Jugendlichen leider (noch) nicht in Deutschkurse eingeschrieben werden, „warten“ und suchen nach „Zeitvertreib“. Die psychologische Versorgung ist weitesgehend nicht vorhanden und wenn existent, dann längst nicht ausreichend. Unter welchen Bedingungen die Jugendlichen aus Ländern wie Afghanistan, der Elfenbeinküste und Syrien zu uns nach Deutschland gekommen sind, ist für viele zu Recht nicht vorstellbar. Dass sie trotz allen Widrigkeiten hier sind, grenzt an Wunder.

Laut internen Erhebungen gibt es in Berlin derzeit ca. 600-700 Minderjährige in den 23 speziell für sie vorgesehenen Erstaufnahme-Einrichtungen. Die meistens sind 14-18 Jahre alt, nur wenige sind  jünger. Aufgrund versch. Faktoren, zBsp. den extremen Gefahren auf der Flucht, ist die große Mehrheit von geflüchteten Menschen männlich. In der Sportwoche gab es unter all den Jungs nur eine weibliche Teilnehmerin.

Zum Abschluss wurden feierlich Medaillien verliehen, Photos gemacht, gejubelt und der besuchende „Begegnungschor“ – „Viele Stimmen, eine Welt“ stimmte zu deutschen, arabischen und Liedern aus aller Welt an. Es war eine tief berührende Woche voller interessanter neuer Begegnungen, die zum Nachdenken angeregt und viel Freude gebracht hat!

Großen Dank an Mohammed El Ouahhabi von SportBunt „Vereine leben Vielfalt“, Marius Vij vom Hangar 1 (Tentaja), Projektkoordinatorin Jette Nietzard und den Betreuer*innen sowie Übersetzer*innen von der SozDia Stiftung und Reiner Felsberg vom Not Alone Netzwerk.