You are currently viewing Endlich wieder möglich – Interreligiöse Exkursionsreihe mit Jugendlichen einer 10. Klasse

Endlich wieder möglich – Interreligiöse Exkursionsreihe mit Jugendlichen einer 10. Klasse

Auf Anfrage des Religionslehrers Alexander Hesse organisierte, begleitete und dokumentierte das Berliner Forum der Religionen Exkursionen in verschiedene Gebetshäuser Berlins für die Schüler:innen einer 10. Klasse des Droste-Hülshoff-Gymnasiums. Das jüdische Bildungszentrum Chabad Lubawitsch und die Seituna-Moschee waren die Gastgeber und ermöglichten den Jugendlichen einen spannenden Einblick in das jeweilige religiöse Leben sowie einen offenen Austausch mit Mitgliedern der Gemeinden.

Am 20. September 2021 ging die erste Exkursion in das jüdische Bildungszentrum Chabad-Lubawitsch. Jan Aaron Hammel, Mitglied im Koordinierungskreis des Berliner Forums der Religionen, und Jana Erdmann, verantwortlich für Presse und Kommunikation im Bildungszentrum, führten die Schüler:innen durch die Synagoge und erklärten  wichtige Grundlagen des jüdischen Gebetshauses.

Besonders interessant war für die Jugendlichen, dass während der Führung jüdische Männer in der Synagoge beteten und ihnen erklärten, was dabei der Gebetsmantel (Tallit) und die Gebetsriemen (Teffilin) für eine wesentliche Rolle beim Gebet spielen.

Anlässlich des Sukkot-Festes konnten die Jugendlichen zudem die Laubhütte im Außenbereich des Bildungszentrums sowie die Vorbereitung für die Festlichkeiten bestaunen. So begegneten die Schüler:innen lebendigem jüdischen Leben und konnten bei einer gemeinsamen Zeit im Garten Jan Aaron Hammel und Jana Erdmann viele Fragen stellen, die beide ähnlich und doch ganz anders den jüdischen Glauben in ihren Alltag integrieren.

Besonders die Themen Konversion und jüdische Rituale im Alltag stießen bei den Jugendlichen auf großes Interesse und der anfänglichen Unsicherheit folgten neugierige Fragen. Das Feedback der Jugendlichen nach der Exkursion war durchweg positiv:

„Ich habe viel über das Judentum gelernt und bin jetzt viel offener dazu eingestellt. Die Leute waren sehr freundlich.“

Viele Jugendliche gaben die Erkenntnis an, „dass es orthodoxe und nicht orthodoxe Juden gibt, dass vieles, was man erzählt bekommt, nicht korrekt erklärt wird“  und „dass es sich lohnt, sich mit Religionen auseinander zu setzen.“

Am 27. September2021 ging es direkt zur zweiten Exkursion in die Seituna-Moschee. Sehr gastfreundlich und offen wurden die Jugendlichen von Karim Gouider, Direktor des Seituna-Kulturvereins, und seiner Frau empfangen. Nach einer Führung durch die Moschee und einer kurzen Power-Point-Präsentation über das religiöse Leben und die Aktivitäten der Moschee-Gemeinde sowie einem Überblick über die Glaubensgrundlagen des Islam kamen auch hier die Jugendlichen schnell in ein spannendes Gespräch und konnten all ihre Fragen, u.a. zum Thema Gebet und Fasten sowie Kopftuch im Islam stellen

In den Rückmeldungen der Jugendlichen wurde deutlich, dass ihnen die Atmosphäre in der Moschee besonders gefallen hat:

„Mir hat es sehr gefallen, dass gesagt wurde: Fühlt euch wie Zuhause!“.

„Man konnte Fragen stellen, die man sich vorher nicht getraut hat zu fragen.“

„Die Leute waren sehr offen und nett und man hat sich wohl gefühlt. Ich habe außerdem viel Neues gelernt.“

Und wie geht es weiter? Nachdem die Jugendlichen als Gäste sowohl in der Synagoge als auch Moschee waren, werden sie demnächst Gastgeber für Mitglieder der Bahá’í-Gemeinde sein und in ihrer Schule in den Austausch gehen. Wir freuen uns schon auf die Begegnung!